Ausschnitte aus Gesprächen mit Tieren
Gespräch mit einer Katzendame:
Nachdem eine kleine Katze in die Familie aufgenommen wurde und sie vorher zwar dazu ihr Einverständnis gegeben, aber sich dann doch sehr ablehnend gegenüber der kleinen Katze verhalten hat, antwortete die Katzendame auf die Frage, wieso sie sich denn so verhält: "Ich wusste ja nicht, dass die Kleine SO!! sein wird!" Inzwischen kommen beide gut miteinander aus.
Gespräch mit einem Hund:
Magst du mir ein bisschen was über dich erzählen?
"Über mich? Oh ja, also, ich habe hier eine wichtige Aufgabe. Wie du weißt, wohnen hier meine beiden Fraulis und ich pass auf sie auf. Ich bin derjenige, der zeigt, dass sie beschützt werden und dass niemand rein kann, wenn ich das nicht will." - er lacht etwas und sagt: "Wenn die Leute wüssten, dass ich ganz harmlos bin."
Du bist ja lustig, ich muss gerade sehr lachen. Meinst du denn, sie merken dir das nicht an?
"Nein, manche finden mich schon beeindruckend, weil ich so groß und dunkel bin. Das zieht." - dabei wirkt er sehr schelmisch.
Gespräch mit einem alten Kater im Tierheim, kurz vor seinem Tod:
Aber hast du denn einen speziellen Wunsch?
"Ich liebe es, gehalten zu werden, es tut gut, ein paar ruhige Minuten in den Arm genommen zu werden, ohne zu sprechen. Einfach nur gemeinsam zu atmen und sanfte Finger in meinem Fell zu spüren. Das würde mir sehr gefallen. Aber nur, wenn die Zeit dazu da ist."
Gespräch mit einem Kater im Tierheim, für den die tägliche Medizingabe purer Stress war, weil er nicht wusste, was geschieht:
Wie fühlst du dich denn gerade?
"Eigentlich ganz gut, aber das Gejage geht mir so auf den Geist."
Oh, so eine Ausdrucksweise hätte ich dir jetzt nicht zugeordnet.
"Mir wird das alles zu viel, das ständige Einfangen, Festhalten, Spritzen, tagelang."
Das weiß ich und das bemerken alle. Weißt du denn überhaupt, wieso das bei dir gemacht wird?
"Nein, keine Ahnung." - ich bekomme ein Gefühl, als wenn er denken würde, dass er einfach willkürlich dafür ausgewählt wurde.
Es geht um die Entzündung, die du von Zeit zu Zeit im Mund hast. Dann benötigst du die Medikamente, damit sie wieder vergeht.
"Ach" - er überlegt und denkt nach - "Das ist also der Grund?"
Ein Kater über das Verhältnis zu seinem Menschen:
"Uns zwei verbindet etwas ganz Besonderes." - er zeigt mir ein Bild von einer Landschaft, in der manch kleine und auch größere Mulden sind. Diese Landschaft steht für die Seele seines Herrchens und dass die Mulden vor allem in dessen Kindheit entstanden sind. Der Kater zeigt mir, wie er mit ruhiger, unerschütterlicher Liebe diese Mulden auffüllt. Es sieht aus wie süßer Sirup. Es ist ein unwahrscheinlich wundervolles Bild und diese Liebe, die er mich zu seinem Menschen fühlen lässt, ist überwältigend. Ich fühle ganz, ganz viel, eine tiefe Freundschaft zwischen zwei männlichen Wesen, gegenseitige Anerkennung und absolutes Verständnis.
Ein Kater über seine Menschen-Frau
So siehst du dein Frauli? Als einen Felsen, der jetzt wund geschlagen ist?
Der Kater wirkt etwas verlegen, weil es wohl nicht immer seine Art ist, zu zeigen, wie er denken und fühlen kann: "Ja, das ist ein guter Vergleich, finde ich. Und natürlich tut ihr dann alles weh und sie kennt sich nimmer aus und ist traurig. Das ist doch klar."
Kater Jimmy Müller - der inzwischen im Alter von 19 Jahren friedlich im Arm seines Fraulis eingeschlafen ist - aus Krumbach, der beim ersten Gespräch einfach nichts gesagt hat,
sondern mich einfach permanent seine Loyalität seiner Menschenfrau gegenüber hat fühlen lassen. Eine Woche später hat mir diese erzählt, dass sie den Kater vor dem Gespräch gewarnt hat, nicht Schlimmes über sie zu erzählen. Seitdem er weiß, dass sein Frauli es doch in Ordnung findet, wenn er erzählt, macht er das gerne.